SCHMERZARME ZWEITE GEBURT - HIMMLISCH TROTZ KLINIKWECHSEL
Lea
Ich war 7 Tage über dem Termin und ehrlich gesagt schon ziemlich enttäuscht, dass es noch nicht losging. Ich hatte schon einiges probiert, das die Wehen anregen soll und irgendwie brachte das alles nichts.
Zudem fühlte ich mich die letzten Tage kränklich und auch unser Sohn war nicht ganz gesund. Das hat mich sehr gestresst, weil ich gelesen hatte, dass Geburten oft nicht losgehen, wenn man krank ist oder viel Stress hat. Ich betete dafür, dass ich darauf vertrauen kann, dass das Baby sich den richtigen Zeitpunkt aussucht.
Meine Hebamme riet mir, mal ganz entspannt mit meinem Mann essen zu gehen, um meinen Kopf frei zu kriegen. Im Laufe des Abends spürte ich ab und zu ein leichtes Ziehen, dachte mir aber nichts dabei, da ich das die Tage davor auch immer mal wieder hatte.
Als wir wieder zuhause ankamen, wurde das Ziehen stärker, war aber noch unregelmäßig. So langsam dachte ich mir schon, dass die Geburt wahrscheinlich losging. Ich war mir allerdings nicht sicher und so fuhr meine Schwester (die auf unseren Sohn aufgepasst hatte) dann erst mal wieder nach Hause und wir machten aus, dass wir sie benachrichtigen würden, falls es wirklich losgeht.
Gegen halb 1 wurden die Wellen regelmäßig und stärker, sie kamen alle 5 Minuten. Ich schrieb meiner Schwester daraufhin, dass die Geburt losgeht und um halb 2 war sie wieder bei uns.
Mein Mann rief im Krankenhaus an und gab Bescheid, dass wir uns auf den Weg machen wollten. Dort war alles überfüllt und wir wurden in ein anderes Krankenhaus überwiesen.
Für mich war es erstmal ein Schock, da wir uns bewusst für dieses Krankenhaus entschieden hatten und nach dem Hebammengespräch bei der Geburtsanmeldung ein sehr gutes Gefühl hatten, dorthin zu gehen.
Sofort machte ich mir alle möglichen Gedanken und war etwas überfordert, weil ich das andere Krankenhaus gar nicht kannte und ich unbedingt in diesem Krankenhaus gebären wollte.
Dann dachte ich an das, was Joana in ihrem Kurs dazu gesagt hat, wenn die Geburt nicht nach Plan verläuft. Ich wurde ganz ruhig darüber und entschied mich, meine negativen Gedanken durch positive zu ersetzen, weil ich auf keinen Fall wollte, dass sich das negativ auf meine Geburt auswirkte.
Wir fuhren los und kamen gegen 3 Uhr nachts im Krankenhaus an.
Dort wurde ich zuerst untersucht und anschließend wurde ein CTG gemacht. Ich gab der Hebamme meinen Geburtsplan, der übrigens eine große Hilfe war, und fragte, ob ich in die Wanne konnte. Da die Geburtswanne zu dem Zeitpunkt besetzt war, kam ich erst in eine Entspannungswanne.
Danach war Hebammenwechsel. Die zweite Hebamme war sehr nett und verständnisvoll, sodass wir uns bei ihr gleich super wohl fühlten. Auf meinen Wunsch hin waren wir während der Geburt fast die ganze Zeit alleine.
Durch deinen Kurs hatte ich sehr großes Selbstvertrauen in mich und meinen Körper und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, auf andere Personen außer meinen Mann angewiesen zu sein. Ich veratmete meine Wellen und hatte dabei keine Schmerzen.
Ich war so entspannt, dass ich während den Wellen sogar eingeschlafen bin. Das hätte ich nach meiner ersten Geburt nie für möglich gehalten. Anspannung/Schmerz verspürte ich nur wenige Male, wenn ich abgelenkt war. Mein Mann machte mir meine Worship Playlist an, die ich mir extra für die Geburt erstellt hatte. Dies half mir, noch mehr in die Entspannung zu kommen.
Als die Hebamme wieder kurz rein kam, um nach mir zu schauen, wollte ich gerne einen Muttermundcheck haben. Mein Muttermund war bei 6 cm und ich hatte bisher so gut wie keine Schmerzen. Das gab mir nochmal einen Motivationsschub für den Endspurt.
Gegen Morgen veränderten sich meine Wellen. Ich merkte an der Intensität der Wellen, dass die Geburt kurz bevorstand und ich bald mit schieben darf. Kurz nach 8 Uhr morgens wechselte ich in die Geburtswanne. Alle paar Wellen spürte ich einen Druck nach unten. Der Drang zum mit schieben war schon leicht da, aber ich hatte noch nicht das Gefühl, dass ich es nicht mehr aushalten kann.
Nach ca. einer halben Stunde wurde der Druck nochmal stärker und ich tastete mit meiner Hand nach dem Köpfchen. Es war so ein besonderer und wunderschöner Moment!
Ich schob immer mal wieder mit, so wie es sich für mich gut anfühlte und hörte ganz auf meinen Körper.
Ich veränderte die Atmung, wie ich es im Kurs für die Pressphase gelernt hatte. Die Hebamme kniete neben der Wanne und ließ mich ganz intuitiv pressen und unterstützte mich nur durch ermutigendes Zureden. Ich wurde zu nichts gedrängt und konnte mich ganz „fallen lassen“ und mich auf die Austrittsphase konzentrieren. Dann wurde der Kopf geboren und eine Welle später der Körper. Ich nahm mein Baby selbst entgegen und legte es mir auf die Brust.
Nach dem ersten Schrei begann ich zu weinen. Ich war so überwältigt und konnte es nicht glauben, unsere wunderschöne Tochter endlich im Arm zu halten und tatsächlich so eine schöne Geburt erlebt zu haben.
Die goldene Stunde war so magisch: Wir konnten ganz ungestört unsere Tochter bestaunen und kennenlernen. Ich glaube, dass Gott genau dieses Krankenhaus für uns vorgesehen hat, denn ich hätte mir meine Geburt nicht schöner vorstellen können.
Ich hatte es mir sehr gewünscht, dass ich keine Geburtsverletzungen habe - und so war es auch. Gott sei Dank! Diese Geburt war so wunderschön, selbstbestimmt und fast schmerzfrei. Und das dank deiner wertvollen Arbeit, Joana!
Ich wünsche jeder Frau, so eine Geburt erleben zu dürfen und kann den PFB-Kurs von Herzen empfehlen. Er ist die Investition wert!”