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HEILSAME GEBURT IM GEBURTSHAUS - OHNE GEBURTSVERLETZUNGEN NACH DAMMRISS 3./4. GRADES

Tabea

Liebe Joana,

ich habe selbst nicht geglaubt diese Nachricht schreiben zu können, aber now it's my turn.
Gestern kam unsere Tochter überraschend bei 37+4 schon auf die Welt.

Zu meiner Vorgeschichte:
Ich kannte deinen Kurs bereits bei der Schwangerschaft mit meinem Sohn der bald 2 Jahre alt wird.
Leider habe ich damals den Fehler gemacht und gedacht Instagram reicht schon als Vorbereitung.
Es war mit ihm eine zwar eine schöne Hausgeburt, allerdings hatte ich trotz unmedicated Wassergeburt einen traumatischen Dammriss 3C, eigentlich 4. Grades.
Konnte sich keiner erklären warum und ALLE Hebammen und Ärzte haben mir beim 2. zu einem Kaiserschnitt geraten.

Als du am 31.12.2022 gesagt hast, dass dein Kurs ab 1.1. Teurer wird, habe ich kurzerhand ihn einfach gekauft ohne schwanger zu sein, im Glauben dass 2023 unser 2. Kind kommen wird. Keine 3 Wochen später bin ich tatsächlich schwanger geworden, praise the lord.

Ich hab dann früh angefangen meine 1. Geburt aufzuarbeiten und habe gemerkt, dass viele Ängste da waren aufgrund des unerklärlichen Dammrisses. Aber je mehr Videos ich geschaut habe und mit allem zu Gott gegangen bin, desto mehr Frieden habe ich bekommen.

Bei 37+2 hatte ich plötzlich erste leicht schmerzhafte Senkwehen, aber es war dann schwierig ein positives mindset zu haben (Gedanken wie "oje es ist noch so früh, warum tut es jetzt schon so weh etc" haben mich belastet.) nach einer weiteren Gebets Session war ich zuversichtlicher, voll darauf eingestellt, dass es noch 2,3 Wochen jetzt so weitergeht.

Bei 37+3 hatte ich den ganzen Tag über alle 1-2 Stunden kurze, harmlose Wehen, wie Periodenschmerzen (keine Braxton hixton!). Das hat mich doch animiert mit viel Energie meine letzten to dos zu erledigen wie zum Beispiel die Kliniktasche für das Geburtshaus zu packen und das Maxi cosi ins Auto zu geben.
Um ca 19 Uhr sind sie dann auf einmal alle 15min gekommen und ich habe die letzten 3 Videos deines Kurses geguckt. Da waren die Wehen alle 10min. Mein Mann hat die ganze Zeit gescherzt es würde losgehen und ich war mir zu 99% sicher, dass es nur falscher Alarm ist.

Aber auch meine Hebamme wollte natürlich up to date bleiben. Also wie am Abend davor eine heiße Dusche, die dann auch wieder geholfen hat. Die letzte Nachricht von mir an meine Hebamme war, ich hoffe die Nacht wird ruhig. Naja, um 1 Uhr bin ich von einer wehe aufgewacht. Fand sie aber noch immer so harmlos und nur alle 15min, dass ich einfach meine Christian Hypnobirthing App angemacht habe und versucht habe weiter zu schlafen.

Um kurz vor 3 dachte ich, also Jesus entweder es geht jetzt tatsächlich los oder bitte lass mich schlafen.
Die nächste Kontraktion war 5x so stark wie alle davor... Ich habe noch eine Welle abgewartet und habe dann meinen Mann aufgeweckt. Wir haben meine Hebamme angerufen - ich noch immer in dem Glauben es geht wahrscheinlich eh nicht wirklich los.
Sie meinte aber wenn jetzt die Abstände nur bisschen kürzer werden oder die Intensität höher sollen wir sofort losfahren aufgrund der doch längeren Anfahrt und sie glaubt bei Kind 2 geht's immer schneller als bei Nummer 1. Mein Sohn war von 1. Wehe bis er da war genau 12 Stunden.

Ich bin dann aufs Klo und habe die gesamte Baby Kleidung, die noch im Trockner war, ausgeräumt, sortiert und in die Kliniktasche gepackt. :) Plötzlich waren die Wehen alle 3min und viel heftiger. Also sind wir tatsächlich um 4 Uhr in der Nacht losgedüst, ich verkehrt herum am Beifahrersitz. Die Fahrt war furchtbar, 45min, kurvig und ich konnte mich 0,0 entspannen, war der Verzweiflung nahe weil ich alle deine Strategien zur Entspannung nicht anwenden konnte.
Mein Mann hat gebetet und mir vorgeatmet, mich zum Lachen gebracht, alles versucht. Aber ich habe die ganze Zeit gedacht, wow warum sind die Wellen SO heftig, wenn ich jetzt ankomme und ich erst bei 3cm bin dann schaff ich das nicht.

Endlich ist die Fahrt geschafft, meine Hebamme kann das Köpfchen von außen nicht ertasten, also macht sie doch eine vaginale Untersuchung, warnt mich noch vor, dass die Zahl der cm nichts aussagt - und meint 3 Sekunden später oh oder es sagt doch viel aus. Ich war bei 9cm, fast vollständig geöffnet! Das war der Wendepunkt für meine Motivation, ich habe es ja schon fast geschafft.

Ich konnte mich endlich entspannen, in die Positionen bringen die ich wollte. Ich hatte auch wieder lange Pausen zwischen den Wellen und war so dankbar dafür. Bei jeder Wehe musste ich aber extrem mich auf das ausatmen ("muuuhhhhhh) konzentrieren, weil ich empfand alles als sehr schmerzhaft. Nach einiger Zeit wollte ich in die Badewanne, die super gut tat. Langsam wurde ich nämlich wieder frustriert, dass es jetzt doch nicht so schnell ging wie erhofft (obwohl es eigentlich ja eh extrem schnell gegangen ist im Nachhinein betrachtet haha).

Meine Hebamme hat gefragt, ob sie mal untersuchen soll ob das Köpfchen schon im Geburtskanal ist, das wollte ich dann unbedingt wissen. Und siehe da, jaaa war es (wir wussten übrigens nicht ob es ein Junge oder Mädchen ist und ich konnte es nicht abwarten es endlich zu wissen). Nachdem sie mich gefragt hat, ob ich selbst spüren will, habe ich mutig selbst gefühlt und sofort die intakte Fruchtblase und knapp dahinter das harte Köpfchen ertasten können. Das war ein magischer Moment für mich und ich konnte laut lachen!

Bei der nächsten Welle hat mich meine Hebamme gefragt ob sie die Blase öffnen soll, damit es schneller geht, das habe ich jedoch verneint. Während der nächsten Welle habe ich mich wieder selbst untersucht und die Fruchtblase ist in meine Hand geplatzt. Das war noch so viel cooler zu spüren. Ab da hat es heftig gebrannt und meine Hebamme musste mir viel Mut machen, dass das gut ist und nur kurz andauern wird. (Der Ring of fire hat bei meinem Sohn gut 1,5 Std. angedauert und war echt traumatisieriend für mich.)
Es hat mich alles gekostet fokussiert auf mein "Muhh" zu bleiben und nicht einfach zu brüllen.

Die nächste Wehe nach dem Blasensprung habe ich den Druck nach unten gespürt und hatte nur im Kopf "nicht pressen, nicht pressen, nicht so wie letzten mal pressen, nur atmen". In der darauffolgenden Pause hat mir meine Hebamme gesagt: "Tabea wie besprochen, versuche die Seitenlage und strecke deine Hand hin, lass das Köpfchen in deine Hand flutschen, wenn du willst kannst du dann dein Baby entgegen nehmen. Gleich hast du es geschafft. Alles wird gut."

Und genau so war es, bei der nächsten Welle habe ich dieses furchtbare brennen und das Köpfchen gespürt und in meine Hand reingeboren, ohne pressen. Für den Rest des Körpers habe ich dann aber doch mitgeschoben. Völlig ungläubig und in Ruhe konnte ich selber, wie erhofft in der Badewanne, unser Baby hoch nehmen. Mein erster Gedanke war: "Genau so habe ich mir das gewünscht."
Der zweite Gedanke war: "Da ist gar kein Blut im Wasser" und der dritte: "Es ist eine Mädchen."

Diesen Moment konnte ich diesmal ganz bewusst genießen und wahrnehmen. Ich hatte keine Schmerzen und durfte im Wasser bleiben. Ich konnte das oxytocin high erleben und war einfach nur dankbar.
Sie ist um 6.02 Uhr auf die Welt gekommen. Völlig in Ruhe haben wir auf die Placenta gewartet. Alles danach war einfach himmlisch und heilend im Vergleich zur letzten Notfall Verlegung ins Krankenhaus, ohne bonding etc.

Das Stillen hat diesmal auch gleich geklappt und ich war einfach nur happy. Aber die spannende Frage blieb, bin ich gerissen?! Meine Hebamme meinte noch: "Tabea es wäre echt ein Wunder wenn du gar nichts hast." Bei der Untersuchung hat sie 3x gesagt "das gibt's nicht, ich kann's nicht glauben, ich schaue nochmal". Ich hatte nicht einmal Schürfwunden. Gar nichts. Halleluja!

Ich hab vor Dankbarkeit geweint. Meine Hebamme meinte ich widerlege jede Statistik...
Schon auf der Fahrt heim habe ich gesagt, ich kann mir eine erneute Geburt vorstellen.
Hätte selbst nie geglaubt das sagen zu können.
Aber das Wochenbett und wie man im Nachhinein auf seine Geburt schauen kann, machen einen riesen Unterschied.

Danke für deine Arbeit - ohne deinen Kurs hätte ich nie die 1. Geburt verarbeiten können. Und hätte vor allem niemals das Selbstvertrauen gehabt, gegen ärztlichen Rat nach einem Dammriss 3./4. Grades vaginal im Geburtshaus zu gebären.

Ich hoffe meine Geschichte macht vielleicht anderen Frauen Mut ihrem Körper und Gott zu vertrauen, auch wenn alle rund herum Schlechtes sagen. Zumindest lohnt es sich immer sich seinen Ängsten zu stellen und genau hinzuschauen.

Liebe Grüße aus Österreich
Tabea

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