
HEILSAME DRITTE GEBURT IN EINER KLINIK - VOLLER KRAFT & GEBURTSHAUSFEELING
Lina
Hey Joana,
danke für deinen Kurs. Nach 3 Geburten durfte ich endlich meine Traumgeburt erleben. Wahnsinn.
Er darf gern geteilt werden, weil ich anderen Mamas Mut machen will, weiter an der Traumgeburt festzuhalten.
Meine Geburtsgeschichte:
2021 kam mein erstes Kind auf die Welt. Ich entschied mich für ein tolles Krankenhaus, aber durch Corona konnte ich keinen richtigen Geburtsvorbereitungskurs machen und wollte auch so wenig wie möglich darüber erfahren. Das stellte sich leider als falsche Entscheidung heraus.
Ende 2022 durfte ich dann unser zweites Kind zur Welt bringen. Es gab inzwischen den Pain Free Birth Kurs und ich entschied mich ganz bewusst, in die Geburt zu investieren. Obwohl ich mich im Krankenhaus sehr wohl gefühlt hatte, dachte ich damals, eine wirklich selbstbestimmte Geburt gibt es nur zu Hause oder im Geburtshaus. Also entschieden mein Mann und ich uns fürs Geburtshaus. Doch leider kam es anders. Die Hebamme und ich fanden überhaupt keinen Draht zueinander. Und obwohl die Geburt an sich gut verlief, ging ich traurig aus diesem Erlebnis heraus und fragte mich, was all die Vorbereitung bringt, wenn am Ende eine Hebamme alles zerstören kann.
Trotzdem blieb in uns der Wunsch nach einem dritten Kind. Für mich war aber klar: In dieses Geburtshaus gehe ich nicht mehr. Also machte ich mich auf die Suche nach Alternativen, überlegte viel, betete und fand einen Zyklus, bevor ich 2024 wieder schwanger wurde, ein Geburtshaus, das nur fünf Minuten weiter entfernt lag als das vorherige – mit einer christlichen Hebamme. Was für eine Gebetserhörung. Ich freute mich riesig und war voller Zuversicht. Direkt nach dem positiven Test rief ich an und machte einen Termin zum Kennenlernen. Das Gespräch war in Ordnung, aber irgendwie hatte ich mir mehr Sympathie erhofft – so wie ich sie mit meiner Wochenbetthebamme erlebt hatte, die aber leider keine Geburten betreut. Naja, ich ging also nicht mit dem erhofften Gefühl hinaus, und auch das Geburtshaus selbst gefiel mir nicht in allem. Aber es war für mich die einzige Alternative, also beschloss ich, mein Baby dort zu bekommen.
Ich machte wieder den Pain Free Birth Kurs, zumindest die Teile, die mir nicht mehr präsent waren. Aber die große Vorfreude auf die Geburt stellte sich diesmal nicht ein. Mein Großer kam zu dieser Zeit in die Kita, und plötzlich waren da lauter Kinderkrankheiten. Bin ich immun oder stecke ich mich an und muss doch ins Krankenhaus? Irgendwie gefiel mir der Gedanke an eine Geburt im Krankenhaus, auch wenn ich es mir selbst nicht so recht eingestand. Als sich herausstellte, dass ich immun war, hieß es: Geburt im Geburtshaus. Schließlich will man ja eine „gute“ Geburt.
Die Wochen vergingen, und die Vorfreude wollte nicht kommen. Im Kurs hieß es, man solle sich seine Wunschgeburt vorstellen. Aber es ging einfach nicht. Ich hatte keine Wünsche. In der 34. SSW war ich ein letztes Mal beim Frauenarzt. Entgegen der Empfehlung der Hebammen ließ ich den B-Streptokokken-Test machen. Meinem Mann hatte ich versprochen, wir gehen nur ins Geburtshaus, wenn alles sicher ist. Einen Tag später kam der Anruf: „Sie sind B-Streptokokken-positiv.“ Zuerst ein Schock – oder vielleicht doch die Erleichterung, auf die ich im Herzen die ganze Zeit gewartet hatte. Wir haben lange miteinander gerungen, Meinungen eingeholt, gebetet und schließlich entschieden: Wir gehen ins Krankenhaus. Ich war erleichtert, aber auch unsicher. 45 Minuten Fahrt im besten Fall – wie sollte ich das als Drittentbindende schaffen? Und außerdem hieß das: zum ersten Mal nicht ambulant nach Hause. Aber wir wollten wirklich kein Risiko eingehen.
Und dann noch die Frage: Schaffen es meine beiden Großen so lange ohne mich? Als ich meinem Sohn erzählte, dass ich nach der Geburt noch zwei Tage im Krankenhaus bleiben muss, hüpfte er vor Freude, weil er dann mehr Zeit mit Oma und Opa hätte. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. In dem Moment wusste ich: Gott trägt uns und bereitet alles vor. Und da war er endlich – mein konkreter Wunsch, wie ich mir die Geburt vorstellte. Und wenn ich euch jetzt sage, dass Gott diesen Wunsch nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen hat, klingt es fast kitschig, aber genau so war es.
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Der Beginn der Geburt:
Es war Samstag. Ich war genervt, weil der ET schon eine Woche vorbei war, während meine beiden Großen vor Termin gekommen waren. Aber irgendwann war es mir egal. Ich probierte alles, um die Wehen in Schwung zu bringen: Tee, Zimt, Bewegung und so weiter. Spontan beschlossen wir, den Tag im Garten meiner Schwiegereltern zu verbringen. Es wurde ein richtig schöner, entspannter Tag. Wir spielten Spiele, gingen spazieren, grillten, machten Lagerfeuer. Ich vergaß für eine Weile meinen Frust, dass ich mein Baby noch nicht im Arm hatte. Alle halbe bis ganze Stunde kam eine kleine Wehe vorbei, wenn man das überhaupt so nennen konnte.
Zuhause gingen wir direkt ins Bett. Gegen 1 Uhr wachte ich von leichten Wehen auf – alle 15 Minuten. Ich versuchte noch zu schlafen, aber gegen 2 Uhr musste ich zur Toilette und konnte es kaum glauben: Ich verlor Fruchtwasser, leicht blutig. Ich war überglücklich – ein eindeutiger Start der Geburt, genau so, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich weckte meinen Mann, rief im Krankenhaus an, und sie meinten, ich solle mich schon auf den Weg machen wegen der Antibiotika-Gabe. Also rief ich meine Eltern an. Sie kamen und passten auf die Kinder auf, die zum Glück tief schliefen.
Gegen 3 Uhr fuhren wir los. Mein zweiter Wunsch ging in Erfüllung: eine ruhige Fahrt, mitten in der Nacht, kaum Verkehr, nur wenige leichte Wehen. Über uns war ein klarer Sternenhimmel, und im Auto sangen wir Worship. Ich war voller Frieden.
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Im Krankenhaus:
Im Krankenhaus angekommen, klingelten wir am Kreißsaal. Die Wehen kamen jetzt alle fünf Minuten, fühlten sich aber noch leicht an. Das CTG wurde geschrieben, der Muttermund war bei 2 cm, und wir entschieden, die erste Antibiotika-Infusion zu starten. Dass das überhaupt so passte, war für mich schon ein kleines Wunder. Der Zugang war zwar unangenehm, aber ich schaffte es. Danach die Frage: Kreißsaal oder Vorwehenzimmer? Ich entschied mich fürs Vorwehenzimmer. Mit den leichten Wehen wollte ich noch nicht in den Kreißsaal.
Das Zimmer war wunderschön: gedämpftes Licht, Doppelbett, Kreuz über der Tür, Pezziball. Ich fühlte mich so wohl, fast wie zu Hause. Wir legten uns noch einmal hin. Mein Mann schlief tatsächlich ein, was mich total freute – er konnte nochmal Kraft tanken. Bei mir wurden die Wehen stärker, Liegen ging nicht mehr. Also stand ich auf, machte Lobpreis an, tanzte, genoss die Ruhe der Nacht. Nur ich, mein Baby und Gott.
Gegen 6 Uhr kam der Schichtwechsel. Eine sehr freundliche Hebamme stellte sich vor. Sie bemerkte direkt begeistert, wie herrlich das ist, dass ich unter den Wehen so lächel und fragte, ob ich in die Wanne wollte. Ja, gern – aber noch nicht sofort, die Wehen waren alle fünf Minuten und gut zu veratmen. Doch dann wurden sie regelmäßiger, alle drei bis vier Minuten, und intensiver. Also bat ich darum, die Wanne vorzubereiten. Und in diesem Moment ging die Sonne auf, und drei Heißluftballons schwebten über den Himmel. Ein wunderschöner, aber auch megakitschiger Moment, fast zu schön, um wahr zu sein.
Um 7 Uhr durfte ich in die Wanne. Die Hebamme blieb dabei, was mich erst verunsicherte, aber sie war so einfühlsam. Sie fragte gleich, ob ich Musik dabei hätte, und empfahl mir, die Kopfhörer aufzusetzen. Das tat ich, und sofort war ich wieder ganz in meiner Welt. Das kurze CTG in der Wanne störte mich nicht. Danach ließ sie uns allein und schaute nur ab und zu nach uns. Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite, streichelte mich, reichte mir Wasser, und ich spürte, wie er die Geburt im Gebet trug.
Die Wehen wurden intensiver, ich begann zu tönen. Die Hebamme bemerkte die Veränderung und freute sich über den Fortschritt, was mich wiederum ermutigte. Ich bekam noch die zweite Antibiotika-Gabe, was bedeutete, dass unser Kind nach der Geburt nicht mehr besonders überwacht werden musste. Ich war so dankbar. Kurz danach wurde mir schwindlig. Die Hebamme wollte mich eigentlich untersuchen, um zu sehen, wie weit ich war und ob ich wegen des Kreislaufs besser aus der Wanne raus sollte. Doch bei der nächsten Wehe sagte sie nur: „Da muss ich nicht untersuchen, Ihr Baby kommt gleich.“ Eine Geburt ohne vaginale Untersuchungen – wieder so ein Geschenk, von dem ich kaum zu träumen gewagt hatte.
Wir entschieden uns noch für eine kleine Infusion, damit ich Kraft für die letzte Phase hatte. Und dann war es so weit: fünf bis sechs kräftige Wehen, intensiv, nicht schmerzfrei, aber voller Kraft. Erst der Kopf, dann der ganze Körper, und um kurz nach 9 Uhr war sie da, unsere kleine Möhre. Ich durfte sie selbst aus dem Wasser hochheben. Ein unbeschreiblicher Moment. Danke, Jesus. Nach der Geburt der Plazenta bekam ich etwas Oxytocin. Im Geburtshaus hätten sie mir stattdessen einen Blasenkatheter gelegt – davor hatte ich wirklich Angst. Halleluja, dass das nicht nötig war.
Wir durften zurück ins Vorwehenzimmer ins Doppelbett und einfach kuscheln. Ich hatte während der ganzen Geburt keinen Kreißsaal gesehen, nur das Vorwehenzimmer und die Wanne. Für mich ein richtiges Geburtshaus-Feeling, nur im Krankenhaus. Dann kam der Moment, vor dem ich immer Angst hatte: die Geburtsverletzungen. Bei meiner ersten Geburt hatte ich einen Dammriss und sogar einen Scheidenriss, konnte lange nicht sitzen. Aber diesmal sagte die Hebamme: „Alles heil, nichts zu nähen.“ Ich konnte es kaum glauben – trotz 37 cm Kopfumfang, genau wie beim ersten Kind. Dafür hatte ich nicht einmal gebetet. Gott ist einfach unglaublich. Wir hatten so viel Zeit zum Stillen und Kuscheln, bevor die U1 gemacht wurde. Und selbst danach noch Ruhe, bevor wir auf Station gingen.
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Fazit:
Alles in allem: meine absolute Traumgeburt. Danke, Jesus.
Ich habe mich die ganze Schwangerschaft über total von Gott getragen gefühlt. Und falls du selbst gerade überlegst, wo du entbindest: Auch im Krankenhaus kann man eine selbstbestimmte, wunderschöne Geburt haben. Lass dich nicht von außen beeinflussen, sondern hör auf deinen Mama-Instinkt.
